Innerhalb nur eines Tages wurde mir die Sitzauflage geliefert. Das ist rekordverdächtig, aber bei Amazon ja schon fast die Regel. Die Verpackung ist gut geschützt, der Inhalt besteht aus nur ein paar Einzelteilen, welche man auch ohne (die beiligende) Anleitung schnell montiert hat. Das Sitzkissen kann man ruhig unter das Rückteil schieben, dann hat man mehr Platz auf der Sitzfläche. Die Befestigung am Stuhl erfolgt über zwei breite Klettbänder, in der richtigen Höhe für die Stuhllehne. Diese Lehne dann wenig nach hinten stellen – und schon kann es losgehen. Gerade im Homeoffice auf Bürostühlen bietet die S-Form der Auflage gegenüber vielen anderen Modellen einen wirklichen Vorteil. Es steht nichts ab und es entstehen vor allem keine Hohlräume. So kann man auch während der Massage bequem sitzen bleiben. Im Grund genommen funktionieren solche Auflagen mit ihren rotierenden „Kugeln“ alle recht ähnlich. Das wird dann aber unter den verschiedensten Programmen auf der Fernbedienung als Therapie, Entspannung, Massage, Body Scan usw. verkauft. Naturgemäß gibt es immer einen Bereich des Rückens – nämlich zwischen Kopf und Schulter – an welchen die Kugeln schlecht herankommen. Diese Matte hier probiert erst gar nicht, den Nutzer zu verwirren. Es heisst schlicht „Back Massage“, unterteilt in drei Bereiche. Und das macht das Gerät wirklich gut. „Lower Back“ geht runter bis ins Gesäß, bei 1,80 Meter Körpergrösse endet es dann kurz unterhalb des Nackens. Aber eine Nackenmassage hat das Ding schließlich auch nicht versprochen, alles alles prima. Man kann unterschiedliche Intensitäts-Stufen einstellen. Für mich ist die Stufe „low“ aber schon völlig ausreichend, bei „high“ ist es schon wirklich intensiv. Was das vibrierende Sitzkissen angeht, war ich ein wenig skeptisch. Aber es ist wirklich angenehm und hilft bestimmt, dass die Beine nicht einschlafen. Die Geräuschentwicklung ist in Ordnung. Selbst mit eingeschalteter Vibration kann man noch Telcos machen, ohne dass sich die anderen Teilnehmer über ein Brummen wundern würden. Der eingebaute Timer schaltet nach 15 bzw. 20 Minuten ab. Einziger kleiner Wehrmutstropfen hier ist, dass die Massagebälle am Ende ganz am unteren Rand „einparken“. Das drückt dann ein wenig beim Sitzen, es wäre optimaler, wenn es ein wenig höher im Hohlkreuz wäre. Nun werden wir hoffentlich nicht ewig im Lockdown bleiben und auch mal wieder längere Strecken mit dem Auto fahren dürfen. Hier punktet die Sitzauflage auf ganzer Linie: mit einem Griff ist das Ding vom Strom getrennt und wandert ins Auto. Selbst bei Sportsitzen mit engen Wangen passt die Matte gut herein. Man muss den Autositz nur soweit wir möglich herunterfahren, damit man immer noch auf gleicher Höhe sitzt. Die Massage selbst funktioniert dann natürlich genauso gut wie oben beschrieben, ist auf langen Autofahrten aber umso wichtiger. Der Effekt ist deutlich besser als bei den sehr teuren, eingebauten pneumatischen (Luftbalg)systemen der Hersteller. Selbst fürs Auto alleine lohnt sich die Anschaffung, so etwas gehört eigentlich für den Fall der Fälle in den Kofferraum. Kurzum: ich bin begeistert, was für eine gute Qualität man für vergleichsweise wenig Geld bekommt!