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Gutleut: Wo man hinkommt, wenn man fort geht Taschenbuch – 25. Februar 2021

4,0 von 5 Sternen 8 Sternebewertungen

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Kaufoptionen und Plus-Produkte

Nach dem Erhalt des Reifezeugnisses verlässt die Ich-Erzählerin ihre kleine Heimatstadt und begibt sich hinaus in die große Welt. Und wie es ihr dort erging und noch ergeht, das erzählt sie sehr abwechslungsreich in vielen köstlichen Anekdoten in GUTLEUT.

Produktbeschreibungen

Über den Autor und weitere Mitwirkende

Ute Stefanie Strasser studierte Psychologie und Judaistik und promovierte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Liest, schreibt und lebt in zwei Welten - in einer kleinen und in einer großen Stadt.

Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.

(1) In der neuen Welt und um die Welt Von grauen Schachteln und Taschentüchern; billig ist wichtig; Erdbeeren im Februar; von Augen und Namen und einer deutschen Party; von einer Schutzengel-Perücke und einem aufdringlichen Schweizer; von Accra bis Teheran; Wanda und ich lassen ein Haus verschwinden; das Anemone-Experiment; das Grauen vor Karriere und Weltbreite. Ich wollte fort, nur noch fort wollte ich. Ich war neunzehn Jahre alt. Weg und hinaus wollte ich aus der kleinen Stadt im grünen Land. Vier Jahre lang war ich unterwegs, konnte – wollte nirgendwo bleiben: nicht im liabn Graz, nicht im lieblichen Mürztal, nicht im großartigen Wien und nicht im mondänen Montreux. Es zog mich immer weiter und schließlich nordwärts in eine große Stadt. Dort strandete ich – nein, ich strandete nicht, ich landete, denn da hatte ich ja hingewollt. Und ganz wörtlich landete ich: ich saß in einem Flugzeug, das im Januar 1971 auf einer Landebahn des Frankfurter Flughafens aufsetzte. In die Stadt hinein fand ich noch nicht, hier strandete ich tatsächlich in einem Vorort. Grau, so grau war Kelsterbach – grau im Grau. Grau waren die Gebäude, grau waren die Straßen, grau war der Himmel – graues Grau, jeder Tag grau. Grauslich! Farbig waren nur die Reklametafeln: Männer auf braunglänzenden Pferden, die Wiese grün, der Himmel blau, rot ist die Marlboro-Schachtel. Und rot sind die Pfeile, die die Bremslichter der Autos durch das Morgenduster schießen, wenn ich mit dem Omnibus zu den grauen Schachteln neben dem Flughafen fahre. Dort steige ich aus und gehe in eine Schachtel hinein und lerne mit etwa zwanzig anderen, wie man einen Cocktail mixt und serviert, wie man eine volle Spucktüte unauffällig entsorgt, wie man eine Schwimmweste anlegt, wie man die Notrutschen ausfährt und so weiter, und wie man bei all diesem Tun lächelt, nicht dümmlich sondern freundlich zugewandt lächelt! Erst wenn man dieses leichte Zittern in den Wangen spürt, zum Beispiel nach der Begrüßung des fünfzigsten Passagiers am Eingang – Guten Tag Guten Tag Guten Tag … – darf man das Lächeln kurz unterbrechen. Und wie wir es aufrechterhalten können, selbst wenn wir müde sind, Bauchschmerzen haben, uns die Füße wehtun oder wir womöglich schon mit dem linken Fuß aufgestanden sind, also wie wir das schaffen, dieses immerwährende freundliche Lächeln, zu dem uns unser zukünftiger Job verpflichtet, das üben wir jetzt sechs Wochen lang. Dieses Lächeln ist übrigens noch immer aktuell: 2017 heißt es in einem SZ-Artikel Stewardessen müssen lächeln (Burfeind). Und ein weiterer SZ-Artikel aus dem Jahr 2018 heißt sogar Lächelzwang (Wedemeyer), und darin steht, die Arbeit an Bord eines Flugzeuges sei trotz Schichtdienst, Jetlag, Strahlenbelastung und schwierigen Gästen auch heute noch ein Traumjob. Träumt weiter! Mittags gehe ich von der Schulungs-Schachtel in die Kantine-Schachtel und nach einem bescheidenen Mahl zurück in die Schulungs-Schachtel, in der sich unter anderen auch Räume befinden, die aussehen wie das Innere einer Boeing (737, 727, 707, 747). Am späten Nachmittag gehe ich dann aus der grauen Schachtel-Siedlung hinaus ins Trübe zur öden Busstation, stehe dort herum und steige schließlich in den Omnibus, mit dem ich wieder entlang bunter Reklametafeln ins graue Kelsterbach fahre. Dort gehe ich in meine Behausung über einer Garage neben einem achtstöckigen Wohnhochhaus aus den Sechzigerjahren. Ich hause auf einem PVC-Fußboden, grau meliert, und schaue durch das Fenster im vergilbten Rahmen auf eine Tunnelausfahrt. Mein Hab und Gut ist in einem – nein, nicht grauen sondern braunen Papp-Koffer. Es ist der Koffer, der dort im Feenthal im Holzhaus am Fichtenwald mit Dokumenten und ein paar Kleidungsstücken gefüllt unter meiner Mutter Bett lag, bereit zur Flucht, falls demnächst ein Blitz in eine Fichte fährt, die dann als brennende Fackel auf unser Haus fällt; im Winter könnte dies eine von der Schneelast abgedrückte Fichte tun und dadurch eine Katastrophe auslösen, welcher Art genau beschrieb mir meine vorsorgliche Mutter nicht weiter. Da meine Eltern mittlerweile in einem Haus lebten, das durch herabstürzende Fichten nicht gefährdet war, ist dieser nun quasi stellungslose Koffer mit mir ausgewandert, diente mir als Fluchtkoffer, wenn man so will, und dient mir jetzt als Kleiderschrank. Darin liegen zwischen meiner bescheidenen Garderobe weiße Taschentücher, von meiner Mutter gelb rosa hellblau umhäkelt, frisch gewaschen und gebügelt. Warum ich diese Taschentücher erwähne? Ich erwähne sie, weil ich mich damit bedeutenden und weniger bedeutenden Literaten an die Seite stellen kann. Denn in Romanen und Erzählungen kommt beinahe immer irgendwann ein Taschentuch, auch als Schnupftuch Schnupptuch Schnäuztuch Rotzfahne Nastuch oder dergleichen, zum Vorschein. Das Taschentuch als literarisches Accessoire. Wer Feenthal und/oder Thorburg gelesen, weiß das schon, für die anderen ein paar Beispiele: Im Tristram Shandy zieht zu Beginn des zweiten Kapitels der Vater des Ich-Erzählers mit der linken Hand aus seiner rechten Rocktasche ein gestreiftes indisches Taschentuch; in der Neuübersetzung des Buches von Michael Walter wird daraus ein gestreiftes ostindisches Seidenschnupftuch. Tolstois Hauslehrer Karl Iwanowitsch hat dagegen nur ein einfaches kariertes Taschentuch aus grobem Stoff. Es liegt neben ihm auf dem Tischchen, wenn er mit einem Buch im Lehnsessel sitzt. Er verwendet es nicht nur zum Putzen seiner Nase sondern auch zum Putzen seiner Brille und zum Trocknen von Schweiß und Tränen. Überhaupt haben Taschentücher in Tolstois Erinnerungen ihren festen Platz. Einmal wird sogar ein Hund an die Taschentuch-Leine genommen; das muss ein großes Taschentuch gewesen sein. In Wolpertinger von Alban Nikolai Herbst macht sich eine Frau Pomposiewitz an ihrem Handtäschchen zu schaffen und: schniefte erst, schnäuzte dann, wischte voll Inbrunst, steckte `s Tücherl weg. Ein paar Seiten später sucht sie in ihrer Handtasche zerfahren und leicht aufgeregt nach einem Tempotaschentuch. Ob Frau Pomposiewitz tatsächlich ein Stofftaschentuch und Papiertaschentücher in ihrer Handtasche mit sich trug? Oder hat sich der Autor hier geirrt? Im Traumschiff schildert derselbe Autor ausführlich, wie es einem Herrn Lanmeister, der in einem Altenheim, das er für ein Kreuzfahrtschiff hält, im Rollstuhl sitzt und auf seinen Tod wartet, wie es diesem Herrn Lanmeister doch tatsächlich gelingt, ein Taschentuch zu mopsen, und wofür er das Taschentuch haben will, denn, so viel sei verraten, schnäuzen will er sich nicht damit. Bei Julio Cortázar wird dem Autor von seinem sonderbaren Schlumpf im Haus das Batisttaschentuch entrissen. Friederike Mayröcker freute sich besonders über “ein Taschentuch“ von Oswald Tschirtner, und erzählt außerdem, dass sich Sabine Groschub als Kunststickerin auf SACKTÜCHER übte. Auch im Kolportageroman fand ich das Taschentuch. Lesen tu ich so etwas ja nicht, aber zufällig, ganz zufällig, beim Einstellen von mir aussortierten Büchern in einen öffentlichen Bücherschrank geriet mir ein solcher Roman in die Hand. Ein Welt-Bestseller, mit dem sich alle möglichen Leute in allen möglichen Tageszeitungen beschäftigt haben, die Soziologin Eva Illouz sogar in einem Buch. Aus reiner Neugierde nahm ich nun diesen Welt-Bestseller an mich und trug ihn einen Tag lang durch die Stadt (ich hatte einiges in verschiedenen Stadtteilen zu erledigen). Darin fand ich beim gierigen Schmökern während der U-Bahn-Fahrten: Grey reicht mir ein frisch gewaschenes Stofftaschentuch mit Monogramm. Und ein paar Seiten später stand da: Ich rolle mich zusammen, Taylors Taschentuch an meine Brust gepresst. Ich hatte keine Lust alle sechshundert Seiten des ersten Bandes von Fifty Shades of Grey zu lesen, legte das Buch nach getanem Schmökern wieder zurück, woher ich es genommen, doch ich bin sicher, dass man darin noch mehr Taschentücher finden kann. Zu den Kolportageromanen möchte ich noch anmerken, dass das Taschentuch hier besonders leicht den Übersprung von...

Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ Tirom-Verlag
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 25. Februar 2021
  • Auflage ‏ : ‎ Erstausgabe
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 288 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 390319350X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3903193505
  • Kundenrezensionen:
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Spitzenrezensionen aus Deutschland

  • Bewertet in Deutschland am 19. April 2021
    Gutleut (nach einem Viertel in Frankfurt) ist es der dritte Band einer lustigen und gescheiten Autobiografie. Aufgewachsen erst am Rande und dann im Zentrum eines Kleinstädtchens in der Steiermark, zeichnet Ute Stefanie Strasser mit Liebe und Distanz, Ernst und Ironie ihren Weg aus dem einfachen alpinen Milieu der Nachkriegszeit über die globale Stewardess und die Studentin an der Universität bis zur Psychologin in der reichen Stadt am Main nach. Die vielen Anekdoten darin klingen alle so frisch, als würden sie zum ersten Mal erzählt; nichts ist stilisiert, alles ist gut durchdacht.
    Die Reise von Österreich nach Deutschland ist zugleich eine durch sechs Dekaden der Nachkriegszeit, immer aus der Position der kritischen und zugleich liebevollen Beobachterin ihrer Umwelt und ihrer selbst. Es ist eine erhellende Perspektive; der Blick aus Österreich nach Deutschland und zurück, jeweils aus intimer Kenntnis beider, ist anderswo kaum zu haben. Ein besonderes Vergnügen sind die Assoziationen und Gedanken zu Wörtern und Sprache, die wohl nur aus der spezifischen Nähe möglich sind, wie sie WanderInnen zwischen den so ähnlichen Ländern auszeichnet. Ich habe schon die ersten beiden Bücher mit großem Gewinn und Vergnügen gelesen. An das dritte ist auch Strasser selbst mit der ihr eigenen Skepsis gegangen. Autobiographische Erzählungen würden umso langweiliger, wie die Autorin einleitend schreibt, „je weiter sie sich von Kindheit und Jugend entfernen“. Die Mühe, das Diktum zu widerlegen, hat sich gelohnt.
  • Bewertet in Deutschland am 22. März 2022
    Der Titel 'Gutleut' hatte in mir Erwartungen geweckt, über die detaillierte Darstellung des Stadtteils. Diese Erwartung wurde enttäuscht.
  • Bewertet in Deutschland am 5. Juni 2021
    Die Autorin erinnert sich und erzählt gerne und gut, beherrscht die hohe Kunst der anspruchsvollen Unterhaltungsliteratur. Man kann die Menschen einteilen in Nesthocker und Nestflüchter. Die Autorin gehört zur zweiten Gattung - sie fliegt weg aus dem kleinen Nest in der Steiermark, zieht als Stewardess hinaus in die weite Welt und landet schließlich in Frankfurt, wo sie Psychologie studiert. Aber immer wieder zieht es sie zurück in die Heimat. Sie sitzt zwischen zwei Stühlen, das bringt Spannung, katapultiert sie voran in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, schärft ihre Beobachtungsgabe und ihre soziale Kompetenz. Sie lässt den Leser an markanten Ausschnitten ihres Lebens teilhaben, deckt dabei chronologisch mehrere Jahrzehnte ab und seziert mit präziser Sprache ihre Umwelt, reflektiert kritisch und selbstkritisch, fluktuiert als Studentin zwischen Ratio und Esoterik. Sehr gelungen garniert sie Episoden und Erlebnisse mit ins Schwarze treffenden Zitaten aus der Weltliteratur. Das lockert auf und regt zur Reflexion an. Besonders beeindruckend sind die Schilderungen der Sprachlosigkeit bei der Emanzipation vom Elternhaus und die nach Monaten getakteten Stimmungsbilder vom Leben im Frankfurter Gutleutviertel.
    Sie fühlt die ablaufende Lebenszeit, verfällt deswegen aber nicht in Panik, bleibt cool und optimistisch, was sich auch auf den Leser überträgt. Sehr zu empfehlen ! (R. Huth)
  • Bewertet in Deutschland am 12. August 2021
    Nach den Büchern Feenthal und Thorburg hat Ute Stefanie Strasser hier ihr drittes Buch veröffentlicht, das anhand ihrer eigenen Biographie Ihre Beobachtungen und Erkenntnisse über ihre Mitmenschen und ihre Lebensumstände beschreibt. Dabei bewegt sie sich zwischen dem Deutschen und ihrer Heimatsprache Österreichisch, zwischen der kleine Stadt ihrer Jugend und der großen Stadt (Frankfurt, wo sie im Gutleutviertel lebt), zwischen dem Erwachsen-Werden und dem Alter. Wie zuvor schon scheint an vielen Stellen ihr großes Wissen über und ihre Liebe für die Literatur durch und man wird neugierig auf Autor*innen, mit deren Namen man zuvor nichts verbinden konnte. Während ihre beiden ersten Bücher oft auch das Skurrile ihrer Mitmenschen (die sie schon als Kind scharf beobachtete) beschrieben, wird hier der Ton ernster, insbesondere auch in ihrer schonungslosen Auseinandersetzung mit dem Prozess des eigenen Alterns. Ein gutes Buch lässt einen Alltägliches in einem anderen Licht sehen, es kann den Horizont erweitern. Das ist so ein gutes Buch.
  • Bewertet in Deutschland am 10. Mai 2021
    Der Markt für Bücher ist voll von Memoiren von Prominenten und solchen, die sich dafür halten. In vielen Fällen fragt man sich, was die Leser am Leben und den Gedanken (falls vorhanden) von solchen Ausnahmemenschen interessant finden. Spannender könnten da doch Erinnerungen sein von Leuten "wie du und ich". Da kommt ein Buch wie das von Ute Stefanie Strasser gerade recht. Und wenn der Rückblick auf den eigenen Werdegang auch noch so witzig, intelligent und vollgespickt mit originellen Formulierungen daherkommt, wie das dritte Buch der "Wanderin zwischen zwei Welten" (Österreich und Deutschland), dann wird man den Band nicht ohne Gewinn aus der Hand legen. Gute Unterhaltung, in der manch anregender Gedanke "nebenbei" mitgeliefert wird, findet man nicht alle Tage.
  • Bewertet in Deutschland am 10. April 2021
    Mit Spannung und Neugier habe ich das dritte Buch der Autorin erwartet und bin begeistert. Die lebensbejahende, zuzwinkernde Weise, mit der sie Alltags- aber auch kritische Lebenssituationen beschreibt, schönt nicht, leiht auch nicht "positive thinking" das Wort, sondern bietet vielmehr einen wohltuenden Gegenpol zum Gejammer, der Schwere und Opferidentität, die mir bei autobiographischer Literatur zuweilen die Leselust vertreibt.
    GUTLEUT steht für sich, man kann es mit Vergnügen lesen, ohne FEENTHAL und THORBURG zu kennen.
    Für mich drückt es, neben exakter Beobachtungsgabe, Humor und Esprit, viel Weisheit aus und hat mich eingeladen, die beiden eben erwähnten vorangegangen Bücher der Autorin wieder zur Hand zu nehmen. (W. Moritz)
  • Bewertet in Deutschland am 14. Mai 2021
    Auch in ihrem neuen Werk erzählt die Autorin farbig, bunt aus ihrem Leben und immer wieder verziehen sich meine Mundwinkel zu einem Schmunzeln. Ich sehe die beschriebenen Personen, die Orte, vor mir. Die Verweise auf Literatur, mag ich sehr. „Gutleut“ ist sehr unterhaltsam, kurzweilig und auch lehrreich.